W3C definiert das Web als das Universum der netzwerk-zugänglichen
Information (nutzbar durch Ihren Computer, Ihr Telefon, Ihren
Fernseher oder durch Ihren vernetzten Kühlschrank...). Dieses Universum nützt
der Gesellschaft bereits heute, indem es neue Formen der menschlichen
Kommunikation ermöglicht und neue Wege findet, Wissen gemeinsam zu nutzen.
Diese Vorteile für alle Menschen nutzbar zu machen, gehört zu den Hauptzielen
des W3C, unabhängig davon, welche Hard- oder Software sie verwenden, welche
Netzinfrastruktur vorhanden ist, wie ihre Sprache, ihre Kultur, ihre
geografische Position oder ihre körperlichen oder geistigen Fähigkeiten sind.
Unsere Aktivitäten in den Bereichen: Internationalization, Mobile access, Web on TV, Voice browser, Web Accessibility Initiative
veranschaulichen unsere Verpflichtung, universelle Zugangsmöglichkeiten zu
schaffen.
Die
Leute benutzen ihr Wissen im Web zur Zeit in einer Sprache, die
ausschließlich für andere Menschen bestimmt ist. In einem
semantischen Web (semantisch" ist zu verstehen im Sinne von
es hat mit Bedeutung zu tun") sind wir in der Lage, uns mit Begriffen
auszudrücken, die unsere Computer verstehen und austauschen können. Wenn wir
so verfahren, können wir eine Reihe von Problemen angehen, deren Lösung uns
bisher recht mühsam erschien. Wir werden z.B. viel schneller in der Lage
sein, dasjenige zu finden, wonach wir suchen: Medizinische Informationen,
Filmkritiken, ein günstiges Buchangebot etc. Die W3C Sprachen RDF, XML und digitale Signaturen sind die Bausteine
des semantischen Webs.
Das Web ist
anders als eine Zeitschrift ein aktives Medium. Tatsächlich war der erste
Browser gleichzeitig ein Editor, obwohl die meisten Menschen heute der
Ansicht sind, daß man unter surfen" in erste Linie betrachten" versteht und
keine Interaktion. Um eine mehr mitwirkendere, aktivere Umgebung zu
befördern, müssen wir ein vertrauenswürdiges Web (Web of
Trust") aufbauen, das es den Benutzern möglich macht, Verantwortung
(oder Rechenschaft) für ihre Beiträge zu übernehmen, die sie im Web
veröffentlichen. Dieses Ziel umkreist eine Menge von W3C´s Arbeit im Bereich
der digitalen Signaturen, Anerkennungsmechanismen, gemeinsames Verfassen von
Dokumenten sowie Versionenverwaltung.
Vor zwanzig Jahren kauften Leute Software, die nur
mit einer anderen Software vom gleichen Hersteller funktionierte. Heute haben
die Benutzer mehr Freiheit zu wählen und sie erwarten zu Recht, daß
Softwarekomponenten austauschbar sind. Genauso erwarten sie, Web-Inhalte mit
ihrer bevorzugten Software zu betrachten (Graphik-Browser, Sprachsynthesizer,
Braille-Zeile, Autotelefon ...). W3C, als eine herstellerunabhängige
Organisation, fördert die Interoperabilität, indem es offene, nicht
proprietäre Computersprachen und Protokolle entwirft und damit die, in der
Vergangenheit vorherrschende, Marktspaltung verhindert. Dies wird durch einen
Konsens innerhalb der Industrie und durch die Ermunterung zu
öffentlichen Diskussionen erreicht.
W3C strebt höchste technische Qualität an, aber es
ist sich auch bewusst, dass alles was wir heute kennen und benötigen,
vielleicht schon morgen ungenügend sein kann, die dann anstehenden Probleme
zu lösen. Wir bemühen uns daher ein Web aufzubauen, welches sich zu einem
immer fortschrittlicherem Web entwickeln kann, ohne dasjenige zu zerstören,
was problemlos arbeitet. Die Prinzipien der Einfachheit, der
Modularität, der Kompatibilität und der Erweiterbarkeit sind
richtungsweisend für unser Design.
Dezentralisierung ist ein Prinzip moderner verteilter
Systeme, einschließlich der Gesellschaften. In einem zentralisierten System
muß jede Nachricht oder Aktion eine zentrale Autorität passieren, was zu
Engpässen führt, sobald der Verkehr zunimmt. Durch ein entsprechendes Design
beschränken wir deswegen die Anzahl der zentralen Web- Einrichtungen, um die
Anfälligkeit des Webs als Ganzes zu reduzieren. Fehlertoleranz ist die
notwendige Begleiterscheinung von verteilten Systemen und damit das Herz und
die Seele des Internets, nicht nur speziell des Webs.
Wer
will nicht mehr Interaktivität und leistungsstärkere Medien im Web,
einschließlich größenverstellbare Bilder, Soundeffekte von hoher Qualität,
Videos, 3D- Effekte und Animationen? Der Konsens-Prozeß des Konsortiums
beschränkt nicht die Kreativität der Content Provider oder führt zum
langweiligem browsen". Durch seine Mitglieder hört W3C auch auf die Stimmen
der Endbenutzer und arbeitet auf ein solides Gerüst für die Entwicklung eines
attraktiveren Webs hin. Dies geschieht durch Sprachen wie
die Scalable Vektor Graphik (SVG) Sprache und die Synchronized
Multimedia Integration Language (SMIL).
W3C wurde im Oktober 1994 gegründet, um das World Wide Web zu seiner vollen Entfaltung zu führen. Dazu werden einheitliche Protokolle entwickelt, die den Fortschritt des Webs fördern und die Interoperabilität sicherstellen sollen. Heute hat das W3C über 420 Mitglieder und annährend 60 Vollzeitkräfte weltweit beschäftigt, die Beiträge zur Entwicklung von W3C Spezifikationen und Software leisten. Erfahren Sie mehr über:
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