Dies ist die Übersetzung der Pressemitteilung: World Wide Web
Consortium Issues MathML 2.0 as a W3C Recommendation. Die Datumsangaben in
dieser Übersetzung ensprechen nicht dem Zeitpunkt der Verbreitung in
Deutschland.
Übersetzung: Ursula Bernhard
http://www.w3.org/ -- 21. Februar 2001 -- Das World Wide Web Consortium (W3C) hat heute die Freigabe der Mathematical Markup Language (MathML) 2.0 als W3C Recommendation bekannt gegeben. MathML 2.0, eine XML Anwendung, codiert mathematische Zeichen und Inhalte für die Nutzung im Web. Eine W3C Recommendation besagt, dass eine Spezifikation stabil ist, zur Interoperabilität des Webs beiträgt und von den W3C-Mitgliedern geprüft und für eine Übernahme durch Wissenschaft, Industrie und Forschung befürwortet wurde.
"What HTML did for text on the Web, MathML 2.0 does for the language of mathematics," erläuterte Vincent Quint, W3C User Interface Domain Leader. "And because it is written in XML, it makes it possible for Math content to be not only displayed, but able to be reused and transformed by other applications on the Web." ("Was HTML für Text im Web bewirkte, macht MathML 2.0 für die Sprache der Mathematik", erläuterte Vincent Quint, W3C User Interface Domain Leader. "Und weil XML eingesetzt wird, können mathematische Inhalte nicht nur angezeigt, sondern auch wieder verwendet und von anderen Programmen im Web transformiert werden.")
MathML 2.0 soll die Verwendung und Wiederverwendung von mathematischem und wissenschaftlichem Inhalten im Web - auch für andere Anwendungen wie z.B. Computeralgebra-Systeme, Drucksatz und Sprachsyntheseprogramme - erleichtern. MathML kann zur Codierung sowohl der Darstellung der mathematischen Zeichen für eine hochwertige visuelle Anzeige als auch der mathematischen Inhalte für Anwendungen dienen, bei denen eher die Semantik eine Schlüsselrolle spielt, wie z.B. wissenschaftliche Software oder Sprachsynthese.
Gleichungen können mit Hilfe von Cascading Style Sheets (CSS) gestaltet, Links durch die XML Linking Language (XLink) mit jedem beliebigen mathematischen Ausdruck verbunden und MathML-Elemente nahtlos in XHTML-Dokumente mit Namensräumen integriert werden. MathML2 beinhaltet auch das MathML Document Object Model (MathML-DOM), was eine bequemere und MathML-spezifischere Identifizierung von MathML-Komponenten samt Verarbeitung durch jede beliebige Skriptsprache ermöglicht.
Die Math Working Group hat Testsuites erstellt und arbeitet bereits an der Entwicklung eines XML-Schemas für MathML2 sowie eines hybriden Schemas zur Verknüpfung von XHTML und MathML 2.0.
MathML 2.0 wird sowohl von Mathematikern als auch von Software-Entwicklern und -Herstellern als eine ausgereifte und grundlegende Technik anerkannt. Bereits heute hat MathML 2.0 17 bekannte Implementierungen und eine Vielzahl von Implementierern und Befürwortern wie die Referenz-Seite zeigt.