Das World Wide Web Consortium unterstützt HTTP/1.1 als IETF-Normentwurf
-
IETF/ISOC-Kontaktpersonen:
-
Mona Peloquin, <Mona_Peloquin@dc.edelman.com>,
+1.202.326.1728
-
Keith Moore, <moore@cs.utk.edu>,
+1.423.974.3126
-
Fred Baker, <fred@cisco.com>, +1.408.526.4257
-
W3C-Kontaktpersonen:
-
Janet Daly, <janet@w3.org>, +1.617.253.5884
-
Europa: Ned Mitchell, <ned@ala.com>,
+33.1.43.22.79.56; oder Andrew Lloyd,<allo@ala.com>,
+44.1.27.367.5100
-
Asien: Yuko Watanabe, <yuko@w3.org>,
+81.466.49.1170
http://www.ietf.org/ und http://www.w3.org/
-- 7. Juli 1999 -- Das World Wide Web Consortium (W3C) begrüßt
es, dass HTTP/1.1 zusammen
mit der zugehörigen
Authentifizierungsspezifikation von der Internet Engineering Steering
Group (IESG) der Internet Engineering
Task Force (IETF) als IETF-Normentwurf
verabschiedet wurde.
HTTP/1.1 verbessert Web-Performanz und Sicherheit
HTTP ist das ursprüngliche Web-Protokoll,
das von Tim Berners-Lee,
während seiner Zeit bei CERN
entworfen wurde. HTTP/1.0, das
gemeinsam von Berners-Lee, Henrik Frystik Nielsen vom World Wide Web Consortium
(W3C) und Roy Fielding von der University of California in Irvine entwickelt
wurde, war die erste Version von HTTP, die im Internet eine weit verbreitete
Anwendung fand. Obwohl extrem populär, hatte die Version einige
wesentliche Performanz-Probleme, die zusammen mit der steigenden Nutzung
des Webs in vielen Bereichen des Internet zu einer beträchtlichen
Überlastung führten.
Der Ziel von HTTP/1.1, das zuerst von Roy Fielding während seiner
Zeit beim ICS/University of California in Irvine konzipiert wurde,
ist die Bereitstellung einer höheren Endbenutzer-Performanz bei gleichzeitiger
Sicherstellung der Integrität und Stabilität des Internets durch
den Einsatz von Merkmalen wie persistente Verbindungen, Pipelining, Caching
und der Beibehaltung von IP-Adressen.
Als wichtig definiert der in der zugehörigen HTTP-Authentifizierungsspezifikation
beschriebene HTTP-Digest-Authentifizierungsmechanismus eine Methode, die
einen Benutzer gegenüber einem HTTP-Server authentifiziert, ohne die
Passwörter des Benutzers potenziellen Lauschern preiszugeben. Dies
ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Sicherheit im Web.
W3C-Beteiligung an Entwicklung und Implementierung
Die Normung von HTTP erfolgte in der IETF seit ihrer Gründung mit
starker Unterstützung durch das W3C.
Mitarbeiter des W3C haben wesentlich zur Entwicklung von HTTP/1.1 beigetragen.
Jim Gettys von der Compaq Computer Corporation, der als Gastforscher am
W3C tätig ist, amtiert als HTTP/1.1-Herausgeber und Koautor;
Tim Berners-Lee, Direktor des W3C, und Henrik Frystyk Nielsen, W3C HTTP
Activity Lead, sind Koautoren von HTTP/1.1. Andere Koautoren sind Roy Fielding
von der University of California in Irvine, Jeff Mogul, ebenfalls
von Compaq, Paul Leach von der Microsoft Corporation und Larry Masinter
vom Palo Alto Research Center der Xerox Corporation.
W3C hat auch mehrere HTTP/1.1-Implementierungen durchgeführt: die
libwww-Client-Muster-Code-Bibliothek
von Henrik Frystyk Nielsen wurde benutzt, um viele frühere Entwürfe
zu demonstrieren; und Jigsaw, der W3C-Web-Server,
der von Yves Lafon, Benoit Mahé und Anselm Baird-Smith (nun bei
Sun) installiert wurde, implementiert sowohl einen normalen Server als
auch einen Proxy-Server. Dies sind die allerersten HTTP/1.1-Implementierungen
und sie spielen eine Schlüsselrolle bei der Erkennung von Fehlern
im HTTP/1.1 Proposed Standard (RFC
2068). Gegenwärtig können die meisten Server HTTP/1.1 unterstützen.
Die bisherige W3C-Arbeit umfasst ein Papier, das HTTP/1.1 und das Zusammenwirken
von Komprimierung, Style Sheets und HTTP/1.1 untersucht. Es hat den Titel:
"Network Performance
Effects of HTTP/1.1, CSS1, and PNG" und wurde von Henrik Frystyk Nielsen,
Jim Gettys, Anselm Baird-Smith, Eric Prud'hommeaux, Håkon Wium Lie
und Chris Lilley vom W3C in ACM SIGCOMM #97 veröffentlicht.
Der Normentwurf ist der zweite von drei Schritte im IETF-Normungsprozess.
Er erkennt an, dass HTTP/1.1 stabil ist und mehrere
interoperable Implementierungen hat und dass alle bekannten technischen
Probleme in der Spezifikation gelöst wurden. Ein Normentwurf ist sehr
nahe an einer endgültigen Spezifikation und Änderungen erfolgen
voraussichtlich nur zur Lösung spezieller Probleme. Die RFC, die mit
einigen geringfügigen letzten redaktionellen Änderungen auf dem
Entwurf 6 der Spezifikationsrevision basiert, ist als RFC 2616 verfügbar.
Über die Internet Engineering Task Force (IETF)
Die Internet Engineering Task Force
(IETF) ist eine große offene internationale Gemeinschaft von Netzdesignern,
-betreibern, -anbietern und -forschern, die sich mit der Entwicklung der
Internet-Architektur und dem störungsfreien Betrieb des Internets
befasst. Sie ist der für Protokolltechnik und Entwicklung zuständige
Arm des Internets. Die fachbezogene Arbeit der IETF erfolgt in Arbeitsgruppen,
die nach Themen in mehrere Entwicklungsbereiche organisiert sind und von
Bereichsleitern (Area Directors) geführt werden. Die Bereichsleiter
bilden wiederum die IESG, die sowohl für das technische Management
der IETF-Aktivitäten als auch für den Internet-Normungsprozess
verantwortlich ist.
Über die Internet Society (ISOC)
Die Internet Society (ISOC) ist die
internationale Organisation für globale Koordination und Kooperation
für das Internet und umfasst Mitglieder aus mehr als 150 Ländern.
Sie wurde 1992 als Antwort auf einen weltweiten Bedarf an einer nicht-staatlichen
internationalen Organisation gegründet, die die globale Expansion,
die Normung und den Wandel im Internet unterstützt. Die Internet Engineering
Task Force, das Internet-Normungsgremium, arbeitet unter der Schirmherrschaft
der Internet-Gesellschaft.
Über das World Wide Web Consortium (W3C)
Das W3C wurde gegründet, um das volle Potenzial des Webs auszuschöpfen.
Dazu werden einheitliche Protokolle entwickelt, die den Fortschritt des
Webs fördern und die Interoperabilität sicherstellen. Das W3C
ist ein internationales Industrie-Konsortium, das gemeinsam vom MIT
Laboratory for Computer Science (LCS) in den USA, dem Institut
National de Recherche en Informatique et Automatique (INRIA) in Frankreich
und der Keio-Universität in Japan
geführt wird. Das Konsortium bietet folgende Dienstleistungen: Informationen
über das World Wide Web für Entwickler und Benutzer; Referenz-Code-Implementationen
zur Erarbeitung und Förderung von Standards sowie verschiedene prototypische
und Musteranwendungen, um den Einsatz der neuen Technik zu demonstrieren.
Gegenwärtig sind mehr als 330 Organisationen Mitglieder
des Konsortiums.